Campus Sendlinger Tor
Zwischen dem Sendlinger Tor und dem Goetheplatz erstreckt sich ein Gelände, das seit über 200 Jahren als „Medizinerviertel“ gilt. Mehrere Institute und Einrichtungen der Medizinischen Fakultät sowie zahlreiche Kliniken („Standort Innenstadt“) sind dort angesiedelt und prägen das Stadtviertel.
Neben dem Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, der Anatomischen Anstalt, dem Institut für Medizinische Psychologie und dem Pathologischen Institut zählen dazu das Walther-Straub-Institut für Pharmakologie und Toxikologie, das Max von Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie sowie das Institut für Rechtsmedizin. Das Klinikum der LMU unterhält auf dem Campus neben den Kliniken für Augenheilkunde, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychotherapie die Kliniken für Zahnmedizin, Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, Dermatologie und Allergologie, das Haunersche Kinderspital und das neue LMU Klinikum Innenstadt.
Der Campus Sendlinger Tor soll künftig weiter ausgebaut werden: Geplant sind dort ein neues Gebäude für das Department für Geo- und Umweltwissenschaften sowie die Zusammenführung der Fächergruppen der Fakultät für Mathematik, Informatik und Statistik.
Auch das Klinikum der LMU verfolgt ambitionierte Planungen zur Weiterentwicklung seiner Infrastruktur: So wurde im Jahr 2021 das hochmoderne LMU Klinikum Innenstadt eröffnet, das verschiedene Disziplinen zusammenführt und als erste Anlaufstelle für ambulant und kurzzeitig stationär behandelte Patienten dient. In den kommenden Jahren soll zudem das renommierte Haunersche Kinderspital des LMU Klinikums von der Innenstadt in ein neues Zuhause auf dem Campus Großhadern ziehen und damit auch von seiner Ausstattung zur modernsten Kinderklinik Europas werden.
Geo- und Umweltwissenschaften
Bis 2029 wird das Department für Geo- und Umweltwissenschaften, das bisher über mehrere Standorte in München verteilt war, in einem hochmodernen Gebäude zusammengeführt. Die Teildisziplinen Geologie, Paläontologie und Geobiologie, Mineralogie, Kristallographie sowie Geophysik werden künftig in einen Neubau an der Schillerstraße 42, 44 und 46 ziehen und erstmals mit den geowissenschaftlichen Bayerischen Staatssammlungen vereint. Diese in Deutschland einzigartige Konstellation sorgt für eine stark interdisziplinär ausgerichtete Forschung und Lehre, um damit Erkenntnisse über den Planeten Erde auf höchstem wissenschaftlichem Niveau zu gewinnen und zu vermitteln.
Das neue Gebäude ist jedoch mehr als ein Hörsaal- und Laborgebäude: Als „Forum der Geowissenschaften“ soll es den Blick hinter die Kulissen moderner Forschung und Lehre ermöglichen und Wissenschaft hautnah erlebbar machen – für Besucherinnen und Besucher, aber auch für Studierende und Forschende. Dazu gehören vor allem interaktive Workshops, Führungen und Vorträge, aber auch Ausstellungen sowie eine Anlaufstelle für Auskünfte und Analyse von neuen geologischen Funden, die regelmäßig von Bürgern entdeckt werden. So soll ein lebendiger Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit entstehen mit dem Ziel, sich über relevante Themen auszutauschen und Impulse aufzunehmen.
Neues von den Geo- und Umweltwissenschaften
Der Campus am Sendlinger Tor bekommt Zuwachs: Der Neubau wird etwa 520 Studierenden und rund 140 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Platz bieten.
Mathematik, Informatik und Statistik
Die Fakultät für Mathematik, Informatik und Statistik der LMU wird in den kommenden Jahren ein neues Zuhause in dem historischen Gebäudeensemble in der Maistraße 11 finden. Dort war mehr als 100 Jahre lang die Frauenklinik des LMU Klinikums untergebracht. Die Einrichtungen der Fakultät waren bisher an vier verschiedenen Standorten verstreut. Nun wird die Fakultät, die – deutschlandweit einmalig – die Fächer Mathematik, Informatik und Statistik bündelt, auch räumlich in einem Gebäude im Zentrum der Stadt zusammengeführt.
Bis 2035 wird das geschichtsträchtige Gebäude ohne erhebliche Umbauten kernsaniert. Nach Abschluss der Arbeiten können der große Jugendstil-Hörsaal und der prächtige Bibliotheksraum in ihrer bisherigen Funktion weiter genutzt werden. Auch die Kirche mit ihrer reichen neubarocken Ausstattung bleibt erhalten und der idyllische Innenhof lädt weiter zu einer kleinen Pause ein.
Das neue Gebäude bietet den Studierenden und Forschenden ideale Räumlichkeiten für Wissenschaft, Studium und fächerübergreifende Vernetzung, sieht aber auch verschiedene Maßnahmen im Bereich Public Outreach vor, wie etwa ein Schulportal oder die Vernetzung mit Spitzenkräften aus Wirtschaft, Hochtechnologie und Forschung.
LMU Klinikum Innenstadt
Das hochmoderne Klinikum Innenstadt des LMU Klinikums an der Ecke Ziemssen-/Nußbaumstraße dient seit seiner Eröffnung im Jahr 2021 als erste Anlaufstelle für ambulant oder kurzzeitig stationär behandelte Patienten.
Im Erdgeschoss befinden sich eine interdisziplinäre Notaufnahme mit Schockraum und Herzkatheter sowie verschiedene Diagnostikbereiche. Auf vier Etagen arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten aus den Bereichen Herz-Lungen-Gefäß-Krankheiten, Hormon- und Bauchkrankheiten, Chirurgie, Rheumaerkrankungen und Geburtshilfe zusammen. Neu ist auch eine interdisziplinäre Intensivstation, die durch die Fusion der chirurgischen und internistischen Intensivstationen entstanden ist.
Neben der universitären Patientenversorgung auf höchstem wissenschaftlichem Niveau ist die Klinik ein Zentrum für innovative klinische Forschung und bietet eine praxisnahe Ausbildung für Medizinstudierende und angehende Hebammen.