Reptilien und Zierfische
medizinischen Fakultät
Campus Oberschleißheim
Mehrere Institute und Kliniken sowie das Lehr- und Versuchsgut der Tierärztlichen Fakultät befinden sich in Oberschleißheim, ca.15 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Auf dem 15 Hektar großen Gelände in Oberschleißheim wird Schritt für Schritt die gesamte Tierärztliche Fakultät angesiedelt, die sich bisher vor allem am Campus Englischer Garten befindet. Mit rund 2.000 Studierenden und Doktoranden sowie 600 Beschäftigen wird der Campus nach seiner Fertigstellung in rund 10 Jahren eines der größten Forschungs- und Ausbildungszentren für Tierärzte in Europa sein.
Campusentwicklung
Der Campus ist klar strukturiert. Im Westen sind die Klinikgebäude angesiedelt: Als erster Neubau auf dem Campus wurde 1992 die Klinik für Vögel eröffnet, die 2003 erweitert wurde, um auch Reptilien, Amphibien und Zierfische betreuen zu können. Die Klinik für Schweine und Wiederkäuer, ein Zentralgebäude mit Hörsaal und Cafeteria sowie zuletzt im Jahr 2022 die Klinik für Pferde folgten. Abgeschlossen werden soll der Komplex mit einer neuen Kleintierklinik.
Der Ostteil des Campus ist der Forschung, dem Studium und der Verwaltung vorbehalten: 2023 wurde das Institut für Mikrobiologie eingeweiht, das mittelfristig durch ein zweites Gebäude ergänzt werden soll. Im Bau befindet sich aktuell das Gebäude für Tieranatomie und -pathologie. Zwischen beiden Gebäudekomplexen ist ein Zentralgebäude mit Mensa, zwei großen Hörsälen, Seminarräumen und einem zentralen Skills Lab geplant, in dem Studierende an künstlichen Tiermodellen praktisch üben können. Am Nordende des Campus soll eine neue, geräumige Fachbibliothek mit modernen Arbeitsmöglichkeiten sowie ein Gebäude für das veterinärwissenschaftliche Department, das die Lehrstühle für Physiologie, Physiologische Chemie, Pharmakologie und Tierschutz beherbergen wird, entstehen.
Herzstück des Campus ist eine großzügige parkähnliche Grünfläche, die beide Teile verbinden soll. Fußwege und Sitzmöglichkeiten laden zum Lernen und Verweilen ein und werden so das Campusleben attraktiv gestalten.
Fertiggestellt sein soll der aktuelle Bauabschnitt 2029, die Kleintierklinik und das zweite Gebäude für Mikrobiologie, die sich aktuell noch in der Planungs- und Konzeptionsphase befinden, folgen etwas später. Falls in Zukunft weitere Gebäude benötigt werden, ist vorgesorgt: Auf dem Areal gibt es weitere Flächen, auf die bei Bedarf expandiert werden kann.
Klinik für Pferde
Die im Jahr 2022 eröffnete Klinik für Pferde gilt als die größte und modernste ihrer Art in Süddeutschland und bietet optimale Bedingungen für Forschung, Lehre und Pferdebehandlung. Die Klinik beherbergt Fachbereiche wie Chirurgie, Innere Medizin, Fohlenintensivmedizin und Reproduktionsmedizin und ist spezialisiert auf die Behandlung von Spitzensport-Pferden. Modernste Großgeräte wie Computertomographie und Magnetresonanztomographie erweitern die diagnostischen Möglichkeiten. Mit einer Nutzfläche von 3.600 Quadratmetern können jährlich etwa 800 Pferde stationär und 400 ambulant behandelt werden. Das Gebäude wurde nach modernsten Standards der Energieffizienz errichtet: Die im Untergeschoß integrierte Energiezentrale versorgt das gesamte Campusgelände mit Wärme und Kälte. Den überwiegenden Energiebedarf deckt oberflächennahe Geothermie.
Neues aus der Klinik für Pferde
Der Neubau der LMU in Oberschleißheim bei München wurde am Montag eingeweiht. 800 Pferde können dort im Jahr stationär behandelt werden.
Institut für Infektionsmedizin und Zoonosen (Mikrobiologie)
Im 2023 eingeweihten Institut für Infektionsmedizin und Zoonosen sollen Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden, besser erforscht und Methoden gegen ihre Ausbreitung entwickelt werden. Auf einer Nutzfläche von 2.885 Quadratmetern bieten Forschungslabore, Seminarräume und Büros optimale Rahmenbedingungen für hochaktuelle Forschung. Untergebracht sind dort der Lehrstuhl für Bakteriologie und Mykologie sowie der Lehrstuhl für Virologie. Die Tierhaltungsanlage erfüllt höchste Sicherheitsstandards und ermöglicht die Validierung von Forschungsergebnissen am Tiermodell. Die Anlage soll künftig auch von anderen Forschungseinrichtungen der LMU und weiteren Institutionen genutzt werden können.
In den kommenden Jahren wird das Institut durch einen Erweiterungsbau komplettiert, der die fachlich einander nahestehenden Lehrstühle für Physiologie, Physiologische Chemie, Pharmakologie und Tierschutz beherbergen soll. Die Einrichtung von „Core Facilities“ etwa in den Bereichen Genomics und Proteomics sowie eine gemeinsame, zentrale experimentelle Versuchstiereinrichtung ermöglicht Synergien für Forschung und Studium.
Neues aus der Mikrobiologie
Die LMU eröffnet heute das hochmoderne Gebäude für das Institut für Infektionsmedizin und Zoonosen an der Tierärztlichen Fakultät am Campus Oberschleißheim.
Institut für Tieranatomie und Tierpathologie
Die Tieranatomie und die Tierpathologie, die derzeit noch am Englischen Garten in Räumlichkeiten aus den 1950er-Jahren untergebracht sind, werden bis 2027 am Campus in Oberschleißheim unter einem Dach zusammengeführt. So sollen ein Kompetenzzentrum für bildgebende Verfahren etabliert und teure Spezialgeräte gebündelt werden, damit sie in der Fakultät optimal genutzt werden können. Hochmoderne „Core Facilities“ in den Bereichen Physiologie, Physiologische Chemie und Pharmakologie sollen das Forschungspotential der Fakultät entscheidend stärken.
Das neue Institut vereint einen gewichtigen Teil der tierärztlichen Ausbildung – die Anatomie im vorklinischen und die Pathologie im klinischen Teil des Curriculums. Ein Hörsaal mit 360 Plätzen, Präparations- und Sektionssäle, umfangreiche Schausammlungen, moderne Darstellungstechniken wie Plastination und 3D-Druck, aber auch die Einbindung von Ultraschall-Laboren ermöglichen eine Lehre nach aktuellsten Standards. Daneben leistet die Tierpathologie wichtige Dienste für Tierkliniken, Landwirtschaft und Tierparks.
Neues aus der Tieranatomie und Tierpathologie
Im Norden von München fand am 1. Juli 2024 die Grundsteinlegung für ein hochmodernes Institutsgebäude der LMU statt. Die Tierärztliche Fakultät vereint dort Tieranatomie und Tierpathologie unter einem Dach und will so wichtige Synergien schaffen.
Zentrale Einrichtungen mit Bibliothek
Die neue tierärztliche Fachbibliothek soll Platz für rund 100.000 Bücher und Zeitschriften schaffen, ergänzt durch 140 Einzelarbeitsplätze und hochmoderne Gruppenarbeitsräume. Eine Mensa soll rund 500 Plätze für die kulinarische Versorgung auf dem Campus sowie außerhalb der Essenszeiten Arbeitsmöglichkeiten bieten. Mit dem Dekanat, dem Studiendekanat, der Fachschaft und dem Prüfungsamt soll die Verwaltung der Fakultät in einem Dienstleistungszentrum zusammengeführt werden. Unterrichtsräume, darunter zwei große Hörsäle, sorgen dafür, dass ab voraussichtlich 2030 die tierärztliche Ausbildung in wesentlichen Teilen in Oberschleißheim stattfinden kann.